Von der Idee zum Brett’l, das die Theaterwelt bedeutet – Eine Entstehungsg’schicht

Gerade merke ich, dass es gar nicht so einfach ist zu beschreiben, wie so eine Inszenierung abläuft – ähnlich der Geschichte von der Henne und dem Ei… Der erste Impuls geht i. d. R. vom Ausschuss aus. Zunächst braucht man jemand für die Regie, denn ohne jemand, der sagt wo es hin geht, geht es halt nirgends hin. Und dann geht’s erst richtig los: Spielerauswahl, Umschreiben, Streichen, Organisation, Probenplan, Bühnenplanung und -bau, Werbung, Technik, Homepage aktualisieren etc. Die Rollenbücher werden verteilt, alle fiebern der Leseprobe entgegen. Da kristallisieren sich schon viele lustige Szenen heraus. Bei all der Gaudi ist auch noch die Urlaubs- und Berufsplanung der Aktiven zu berücksichtigen, denn der Beruf geht vor.

Nun wird dreimal wöchentlich an den Szenen und der Inszenierung gefeilt und so mancher Schweißtropfen zeigt sich auf der Stirn der Protagonisten und dem Regisseur. Die Probenzeit ist aber auch eine Zeit der Entbehrungen, denn das Privatleben minimiert sich auf einige wenige verbleibende Tage. Aber wie schon in der letzten Abhandlung „Der Brettler“ dargestellt – ist der Brettler eine ganz eigene Spezies. An dieser Stelle möchte ich mich gleich bei den Partnern der Aktiven für das Verständnis im Zusammenhang mit diesem „Entzug der Liebesbeziehung“ bedanken.

Eine Besonderheit beim Brett’l ist auch das Plakatieren. Dabei werden meist von den Aktiven Plakate und Prospekte direkt in den Geschäften und exponierten Stellen in Moosach angebracht. Inwieweit unsere Werbeaktion auch Früchte trägt, können wir nur ahnen bzw. drauf hoffen. Wenn es hier in Ihren Reihen bestätigte Erfahrungen gibt, sind wir dankbar für einen Hinweis. Bei unserem Werbungsspaziergang durch die Straßen unserer Stadtviertel ergibt sich oft ein nettes Gespräch mit Passanten/Ladenbesitzern und danach meist einen Aufenthalt beim Alten Wirt.

Während der Probenzeit findet man unseren Bühnebauer häufig bei der Herstellung der erforderlichen Bühnenteile im Hacklhaus. Vorab gibt es – zur besseren Orientierung für die Spieler – erst mal ein Modell der gesamten Bühne. Eine gute Woche vor der Premiere ist es Zeit, die Bühnenwände, Technik, Werkzeug, Dekoration, Mobiliar zu verladen und den Aufbau zu organisieren. Das ist eine logistische Herausforderung. Und nun beginnt auch der Vorverkauf, den seit Jahren recht erfolgreich unsere Gerdi organisiert. Sie kämpft sehr oft mit der Anfrage: „aber gell, bitte schon ganz vorne“. Das mag ja zu Beginn des Vorverkaufes durchaus realistisch sein, aber kurz vor der Premiere sind – wie im Bus – die vorderen Plätze weg.

So, nun stehen wir fast auf der Bühne. Halt! Erst noch Schminken und Frisieren, das macht unser Mädl in der Maske seit Jahren mit souveräner Ruhe. Dank ihrer eigenen Bühnenerfahrung gibt sie dabei den Akteuren noch das Quäntchen Sicherheit für den großen Auftritt mit.

Einen wichtigen Anteil beim Stück hat auch die Technik, denn Licht, Donner und Rauch, auch wenn nicht alles immer vorkommt, soll schon an den richtigen Stellen zu hören und zu sehen sein. Und der Ton soll ja auch für diejenigen zufriedenstellend sein, die es nicht in die erste Reihe geschafft haben bzw. die sich das Schauspiel lieber aus sicherer Entfernung ansehen wollen.

Nun haben Sie einen kleinen Einblick in unser Brett´l und wenn Sie mal Lust verspüren, das auch live auf der Bühne zu erleben, dann sprechen Sie uns einfach an. Vielleicht heißt’s dann auch mit Ihnen mal:

Bühne FREI – Bühne FREI – Bühne FREI!
Vorhang AUF – ZUA – AUF- ZUA – AUF – ZUA!

Christian Lorenz

Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.